Paprikáscsirke (dt. Aussprache: Poprikasch-Tschirkä)

Paprikáscsirke

Totes-Huhn-Eintopf-mit-Paprika

In Ungarn ist vor ein paar hundert Jahren mal ein Formel-1-Rennwagen über ein Huhn drübergebrettert, das die Sache nicht überlebt hat. Der Fahrer hat angehalten und das Huhn von der Dorfstraße abgekratzt. Daraufhin wurden die Formel-1-Rennen in Ungarn auf Dorfstraßen verboten. Überhaupt geriet der Rennsport in Vergessenheit bis zum 20. Jahrhundert. Dies ist nicht die Geschichte der Automobilrennen in Ungarn, auch nicht die jenes Huhns, denn das war echt platt (von den breiten Reifen). Dies ist die Geschichte von dem, was herausgekommen ist, als man sich daraufhin Gedanken gemacht hatte, was man mit dem Huhn alles hätte machen können, wenn nicht dieser Formel-1-Rennwagen gekommen wäre.

Wir brauchen für 4 normal hungrige Rennfahrer eineinhalb Stunden Zeit und folgende Zutaten:

  ok
ü
1 großes, totes Hähnchen (ohne Reifenprofilabdrücke)  
¼ Liter Brühe ("Knochenbrühe")  
Salz  
Paprikapulver (mild & scharf)  
Kümmel  
Petersilie  
1 Pfund Kartoffeln  
Csipetke (dt. Aussprache: Tschipätkä) = Spätzle (aus 1 Ei, Mehl, Wasser, Salz)  
1 große Zwiebel  
Evtl. 1 Paprikaschote in Streifen für die Optik (von mir aus auch mit Reifenprofilmuster)  
etwas Mehl zum binden  
1 Becher Saure Sahne  
Weißbrot für dazu, evtl. auch noch ein Schoppen Wein  
Danach 1 Schluck Barack Pálinka  

Arbeitsplan:

Das Hähnchen in seine Baugruppen zerlegen, d. h. 2 Stück Brust, 1 Stück Rücken, 2 Stück Schenkel (die Ungarn lassen beim Kochen die Krallen dran, das sei gut für den Geschmack... wer‘s mag...) und 2 Flügel.

In einem Topf, der alle oben erwähnten Zutaten faßt, erhitzen wir Fett (Öl) und braten die Zwiebel und die Hühnerteile ordentlich an. Dann Salz, Paprikapulver und Kümmel dazu, ein bißchen aufgießen mit Brühe und 30... 40 min kochen lassen. Derweil Kartoffeln schälen, Paprikaschote zerlegen und Reifenprofil hineinschnitzen. Kartoffeln in Stücke schneiden, und zwar so fein/grob, daß sie in etwa 20 min durchkochen. Dann also die Kartoffeln und Paprika in den Topf und wieder 10... 15 min kochen lassen.

Inzwischen hauen wir das Ei auf und machen mit Mehl, Wasser und Salz einen Spätzleteig, den wir dann direkt in den Topf hinein schaben. Dann kippen wir die Sahne rein. Jetzt muß genug Flüssigkeit als Soße im Topf sein, wenn nicht, dann mit Brühe nachhelfen. Wenn sich das Fleisch von den Knochen zu lösen beginnt, wird es Zeit zum Ende zu kommen. Die Soße soll nicht zu pampig sein, sondern "sämig" (etwa 700 mPas), d. h. wir dürfen sie notfalls auch mit Mehl oder sonstwie binden. Abschließend noch mal würzen, d. h. der Geschmack soll merklich, aber erträglich scharf sein, damit man auch noch etwas vom Fleisch schmeckt.

Mit Petersilie bestreut servieren, Weißbrot dazu. Als Digestif empfiehlt der Scheff einen Barack Pálinka, weil man unbedingt die Verdauung auf Trab bringen sollte, da das Ganze meist recht üppig wird.



Dieses Rezept steht hier seit Sept. '98 und wurde überarbeitet im Dez. 2007.
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