Dem Brenner sein MohnkuchenDem Brenner sein Mohnkuchen

Lieber Leser!

Nach dem Lesen eines "Brenner"-Kriminalromanes von Wolf Haas ist das Backen eines Mohnkuchens missglückt. Um den Fehler später nicht noch einmal zu machen, muss man sich gleich sofort aufschreiben wie das richtig gemacht wird. Allerdings liest es sich jetzt etwas eigenartig. Vielleicht liest du auch erst einmal so einen Brenner-Roman von Wolf Haas, dann verstehst du das Rezept vielleicht besser.

Dem Brenner sein Mohnkuchen

Jetzt ist schon wieder was passiert. Ja gut, in dieser Geschichte keine Leichen. Weil alles halb so schlimm. Und du darfst eines nicht vergessen. Dies ist nur ein Backrezept und kein Kriminalroman. Ich muss zugeben, dem Haas drehts den Magen um, wenn er das liest. Und wenn er schon gestorben wäre, würde er sich im Grabe umdrehen obwohl er das dann nicht mehr lesen könnte. Aber interessant. Nach dem Umdrehen sieht man alles von einer anderen Seite. Mägen, Gestorbene, Backrezepte, Mohnkuchen, alles.

Nach seinem letzten Abenteuer wollte der Brenner sich auch einmal was Gutes tun und hat sich dann drauf eingelassen, einen Mohnkuchen zu backen. Jetzt warum ausgerechnet Mohnkuchen. Weil Mohnkuchen quasi Jimi-Hendrix-Feeling aber morphinreduziert. Sonst hätte er ja gleich einen Joint rauchen können. Aber Mohnkuchen gesünder hat er gedacht. Zum Glück wusste er noch nicht, dass das heute sein größter Irrtum war.

Zuerst hat sich der Brenner die Zutaten besorgt:

Für den Kuchenboden Für die Mohnfüllung Für die Deckschicht Das hat der Brenner eingekauft o.k. √
100 g Butter     100 g Butter und noch mehr zum Form fetten  
100 g Zucker 10 EL Zucker 100 g Zucker 300 g Zucker  
1 Ei   3 Eier 4 Eier  
200 g Mehl     200 g Mehl  
1 TL Backpulver     Backpulver  
  200 g Dampfmohn gemahlen   200 g Dampfmohn gemahlen  
  2 Beutel Vanillepuddingpulver   2 Beutel Vanillepuddingpulver  
  700 ml Milch   700 ml Milch  
  1 Becher Joghurt 200 g   1 Becher Joghurt 200 g  
    1 Becher Schmand 200 g 1 Becher Schmand 200 g  
      1 Prise Salz für dies und das  

Und dann hat der Brenner angefangen...

Jetzt pass auf. Zuerst hat er eine Springform genommen und vorsichtshalber ausgefettet. Weil diesmal wollte er nichts anbrennen lassen, der Brenner. Dann hat er die Zutaten für den Kuchenboden genommen und einen Teig draus geknetet. Es kann sein, aber da bin ich mir nicht sicher, vielleicht hat er auch ein bisschen mehr Mehl hinein getan, beim Kneten, du weißt schon. Das hat er dann irgendwie ausgerollt, in die Form gelegt und am Rand ein bisserl hochgedrückt. Jetzt hat er noch das Backrohr auf 170°C geschalten, quasi vorheizen.

Und ob du es glaubst oder nicht. Dann hat er mit der Mohnfüllung angefangen. Da hat er also einen Topf genommen und 600 ml Milch heiß gemacht, dann die restlichen 100 ml Milch mit den zwei Päckchen Puddingpulver und 5 EL Zucker verrührt und einen dickflüssigen Pudding gekocht. Das hat er dann ein wenig kalt werden lassen und den Mohn und die anderen 5 EL Zucker hinein gerührt. Dabei ist das noch kälter geworden. Und jetzt hat er noch den Joghurt hineingeschubst, frage nicht.

Diese Pampe hat er dann auf den Kuchenboden in der Form gekippt und glatt gestrichen. Und siehst du, jetzt war auch das Backrohr schon warm und er konnte die Sache einschießen, sprich ins Backrohr stellen. Und zwar ersteinmal für eine halbe Stunde.

Und jetzt, 10 Minuten bevor diese halbe Stunde abgelaufen war, hat er die drei Eier getrennt, quasi in die Farben weiß und gelb zerlegt. Die weiße Farbe hat er mit dem Handmixer aufgeschlagen bis sie fest war. Die gelbe Farbe in der anderen Schüssel hat er mit den 100 g Zucker auch schaumig geschlagen. Dahinein hat er dann wieder den Schmand gerührt und zum Schluss mit einem großen Schneebesen, du darfst das jetzt nicht mit einem Schneeschieber verwechseln, zum Schluss hat er den Eischnee untergehoben.

Und jetzt sofort hat der den vorgebackenen Kuchen aus dem Backrohr herausgeholt und den gelben Schneeschmandschaum drauf geschüttet, verteilt und ich muss sagen, da ist er schon ein wenig ins Schwitzen gekommen, gleich wieder in den Ofen geschoben. Das hat er jetzt nochmal 20 Minuten backen lassen, bis es obendrauf kräftig braun geworden ist, aber nicht schwarz, schokoladenbraun Hilfsausdruck.

Wie das dann soweit war, hat er den Kuchen heraus geholt, die Springform geöffnet, und was soll ich sagen, ein wenig schwabbelig ist es ihm schon vorgekommen. Aber beim Umdrehen ist es dann passiert. Wie ihm der glühend heiße Kuchen über die Arme und Hände gerutscht ist, da hat er sich dann gewünscht, im Mohn wäre mehr ding drinnen damit die Schmerzen erträglich werden.

Und siehst du, das war der entscheidende Fehler. Er hätte warten sollen, bis der Kuchen abgekühlt ist.

Aber von der anderen Seite betrachtet, geschmeckt hat es ihm am nächsten Tag trotzdem. Vor allem der Kaffee.


Gefahrenhinweis (für Europäische Union oder USA): Für Unfälle mit elektrischem Strom, scharfen Küchenwerkzeugen oder Verbrennungen durch Heizgeräte übernehme ich keine Verantwortung. Für Vergiftungen, die auf unsachgemäße Zubereitung oder Lagerung der Lebensmittel zurückzuführen sind, ebenfalls nicht. Jeder hat ein eigenes Hirn zum Denken - Benutzen Sie es!
Dieser Mohnkuchen wurde im Dezember 2009 hier hingestellt. Wenn du weißt, ob es dem Brenner oder dem Haas gefallen hat, schreib mir eine Mail an
...mit dem Betreff "Feedback auf dem Brenner sein Mohnkuchen" oder so...
Home (zur Startseite)  Zurück zu den Rezepten