Der Ursprung dieses Gerichts geht auf den ungarischen Dichter Jókai Mor zurück. Der hat das wohl so am liebsten gegessen. Jókai ist übrigens der Bruder von Jokurt, dem großen deutschen Dichter, der die nette Geschichte geschrieben hat: "Der Sohn des Mannes mit dem Milchgesicht und den Käsefüßen". Aber ganz sicher bin ich mir da nicht!
Aber bevor wir uns den Appetit verderben lassen, stellen wir fest, dass die original Bohnensuppe nach Jókai ein seeehr gehaltvolles Gericht ist. Hier ist nur die Light-Variante beschrieben, im Original wird das Ganze noch zwei Mal gebunden: einmal mit Mehlschwitze und dann noch mal mit viel Rahm. Mit Rum geht das auch, dann ist es aber was anderes.
Einkaufsliste | o.k. √ |
ca. 500 g Wachtelbohnen | |
300 g Tafelspitz | |
300 g Kassler geräuchert (Schweinefleisch) | |
1 Paar Polnische (geräuchterte Würste) | |
2 große Zwiebeln | |
20 Pfefferkörner (können auch 19 oder 21 sein) | |
Estragonblätter | |
2 EL Mehl | |
½ Tasse Milch | |
Öl, Fleischbrühe, Paprikapulver, Pfeffer gemahlen, Zucker, Essig |
Bohnen gut waschen und in reichlich Wasser mindestens 6 h einweichen, besser über Nacht.
Mit dem geräucherten Schweinefleisch und einer ganzen Zwiebel etwa 1½ h kochen lassen. Fleisch rausnehmen wenn es fertig ist. Fertig ist es, wenn es durch ist... also wenn es sich so anfühlt, dass man es am liebsten gleich essen würde. Die Suppe jetzt ohne Fleisch langsam weiter köcheln lassen.
Gleichzeitig mit der Bohnensuppe setzt man den Tafelspitz in ca. 1 Liter Wasser auf mit Brühwürfel (statt Salz) und 20 Pfefferkörnern und der anderen Zwiebel.
Wenn auch der Tafelspitz fertig ist (siehe oben), Fleisch raus aus der Brühe nehmen und in kleine, mundgerechte Würfel schneiden. Das macht man mit dem Kassler genau so! Dann kommen die Fleischwürfel in die Bohnensuppe und die Tafelspitz-Fleischbrühe durch ein Sieb ebenfalls in die Bohnensuppe.
Die kleingeschnittenen Würste kommen auch irgendwann rein, dass sie noch heiß werden.
Mehlschwitze leicht gemacht - an kalten Tagen schwitzt das Mehl besser, wenn man es in der Sauna macht (muss man aber nicht!!!):
Einen Schluck Öl erhitzen, einen Löffel Mehl dazu, rühren bis das Mehl etwas Farbe annimmt, vom Feuer nehmen, Paprikapulver hinein rühren und mit Milch ablöschen.
Dann nimmt man diese Mehlschwitze und bindet die Suppe indem man sie hinein kippt und umrührt.
Mit Estragon, Essig, Zucker und Pfeffer aus der Mühle abschmecken. So süß-sauer-estragonisch halt.