Hallo Leute! Heute gibt's Apfelkuchen.

Gedopter Apfelkuchen

("gedopt" ist angelfränkisch und heißt so viel wie "with top"... nach dem Lesen des Rezepts werden sie merken, daß es absolut nichts mit Doping zu tun hat!   ...wenn Sie aufmerksam lesen, merken Sie noch mehr!)

Wir brauchen:

Teig Füllung ü
1 Flasche Rotwein (Bordeaux, Bürgstadter oder so), zur Not tut's auch ein Weißwein    
350 g Mähl, gehen Sie davon aus, daß Sie 100 g mehr brauchen    
6g Natriumhydrogencarbonat (=2 gestr. TL Backpulver)    
120 g Zucker    
1 Pack Vanillilin-Zucker    
1 Prise Salz    
2 Eier    
vielleicht 1-5 EL Milch (um Teigviskosität einzustellen)    
1 Bogen Pergamentpapier, für den Deckel draufzustülpen    
100 g Butter oder Magariene in 4 Stücken + etwas Formfett    
  1.5 kg geschälte, entkernhäuste und grob gestückelte Äpfel  
  1 Zitronensaft  
  75 g Zucker und etwas gemahlenen Zimt  
  100 g Rosinen (oder 173 Stück), etwas weniger tun's auch  
  etwas Backöl Typ: "Zitrone forte plus-Universal extra SAE 15W40"  

Zuerst die Füllung machen:

Rotwein öffnen, eingießen, trinken. Äpfel in Topf, Zitronensaft, Zucker, Rosinen und Zimt drüber, und 10 - 15 Minuten dünsten, so daß nix anbrennt. Die Äpfel brauchen noch nicht matschig zu sein! Abkühlen lassen. Während des Abkühlvorganges kann man noch einen Schluck Wein trinken, bevor es mit dem Teig losgeht.

Jetzt also der Teig:

Es handelt sich dabei um einen Knetteig grönländischer Abstammung, dessen Rezept mit den Azteken auf dem Umweg über Österreich nach Mitteleuropa gekommen ist. Rohr auf 195 Grad. Mehl und Backpulver auf ein "Backbrett" sieben/streuen/aufhäufeln, Zucker und Vanillzucker in eine Kuhle werfen, 1 halbes Eigelb sicherstellen (für goldgelbe Farbe des Deckels!), Rest der Eier und Salz obendrauf. Den Haufen vorsichtig mit Löffel von der Mitte her verrühren, Butter drauf. Dann einen kräftigen Schluck Wein trinken und vorsichtig mit dem Kneten anfangen, der Sack Reis in China darf nicht aufplatzen! Vielleicht noch mit vorsichtig dosierter Milch eine ordentlich knetbare Konsistenz einstellen. 1/3 des Teiges zu einem Rundling mit dem Durchmesser der Springform auswalzen - wenn's klebt mit Mehl stäuben (keinesfalls mit Sägemehl)! Den pizzaartigen Teigboden in die gefettete Form einlegen, die Hälfte des restlichen Teiges zu "Würsten" rollen, als Rand auf den Teigboden setzen und platt drücken zu einem 3-5 cm breiten Randband.

Apfelpampe mit Zitronenöl, nochmal Zimt und Zucker abschmecken bis es gut ist, dann in die Form füllen. Zur Geschmacksneutralisation ist jetzt die Gelegenheit, noch einen Schluck zu sich zu nehmen. Zuletzt den übrigen Teig auf einem bemehlten Pergamentpapier ausrollen (so, daß Form und Größe zu dem vorhandenen Rohling paßt). Jetzt erst mal noch ein bißchen Mut antrinken. Luft anhalten - jetzt wird's spannend: Pergamentpapier mit beiden Händen fassen (der Teigdeckel liegt obendrauf), mit elegantem (!)  Wurf und halber Drehung den Teigdeckel auf die Apfelpampe drappieren - Wichtig ist, daß jetzt das Pergament oben liegt, sonst kann man es nicht abnehmen! Nun noch das halbe Eigelb auf die Oberseite streichen und in die Röhre schieben. Nach 30-40 min schau' mer mal nach, dann seh' mer's scho'.

Währenddessen hat man genügend Zeit, ein kurzes Grußwort an die Winzergenossenschaft zu richten.


Das Rezept steht hier seit Juli '98. Ihr Lieblingsrezept ist noch verrückter? -dann bitte eine Mail an mich!
...mit dem Betreff "Feedback auf Apfelkuchenrezept" oder so...
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